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12/03/2025
HomeBerlinAuf der ITB Berlin 2025: Appell von Kai Wegner an Donald Trump zur Rückkehr zu den gemeinsamen Werten und zur Bewahrung der transatlantischen Partnerschaft.  

Auf der ITB Berlin 2025: Appell von Kai Wegner an Donald Trump zur Rückkehr zu den gemeinsamen Werten und zur Bewahrung der transatlantischen Partnerschaft.  

Seit ihrer Gründung im Jahr 1966 hat sich die ITB Berlin als führende Plattform der weltweiten Reise- und Tourismusbranche etabliert. Unter dem Motto „The world of travel lives here“ kamen zur ITB Berlin 2025 Aussteller und Fachbesucher aus aller Welt zusammen. Rund zwei Drittel der Aussteller sowie nahezu die Hälfte der Teilnehmenden reisten aus dem Ausland an – viele davon mit hoher Entscheidungskompetenz. Die Messe ist klar strukturiert: Neben einer geografischen Gliederung nach Destinationen sind verschiedene Marktsegmente vertreten, darunter Adventure Tourism, Business Travel, Luxusreisen, Medical Tourism und Travel Technology. Neben der weitläufigen Ausstellungsfläche zählt der ITB Berlin Kongress als führender Think Tank der Branche zu den Highlights der Veranstaltung. Hier diskutieren Experten über aktuelle Trends und Innovationen, die die Zukunft des Reisens prägen.

Während der drei Fachbesuchertage der ITB Berlin 2025 wurden rund 100.000 Teilnehmer gezählt, von denen 87 Prozent aus dem Ausland kamen – ein beeindruckender Beleg für die internationale Bedeutung der Messe. Zur gezielten Förderung des globalen Austauschs spielte die innovative Meet & Match-Plattform eine Schlüsselrolle. Sie ermöglichte bereits im Vorfeld effizientes Networking und trug dazu bei, dass über 80.000 relevante Geschäftskontakte geknüpft wurden. Insgesamt präsentierten sich in den ausgebuchten Messehallen mehr als 5.800 Unternehmen aus über 170 Ländern. Besonders stark vertreten waren die Segmente Kreuzfahrt und Travel Technology, während sich regional vor allem Aussteller aus Südeuropa, Asien, Afrika und dem arabischen Raum mit einer eindrucksvollen Präsenz hervorhoben. Ein wichtiger Meilenstein für das kommende Jahr ist die Premiere der ITB Americas, die vom 10. bis 12. November 2026 in Guadalajara, Mexiko, als B2B-Tourismusmesse für den gesamten amerikanischen Kontinent stattfinden wird.

Die ITB Berlin 2025 diente nicht nur als zentraler Treffpunkt für Fachbesucher aus aller Welt, sondern auch als bedeutende Plattform für hochrangige politische Entscheidungsträger. Neben Albaniens Premierminister Edi Rama nahmen 39 Minister aus 34 Ländern sowie 37 Botschafter an der führenden Tourismusmesse teil, um sich über aktuelle Entwicklungen auszutauschen und zukunftsweisende politische Strategien für den Tourismussektor zu erarbeiten. Beim „ITB Ministers‘ Summit by UN Tourism“ trafen sich über 35 Tourismusminister, um Themen wie Investitionen, nachhaltige Entwicklung und den Beitrag des Tourismus zum Frieden zu erörtern. Diese hochkarätige Veranstaltung bot eine wertvolle Gelegenheit, wirtschaftliche Resilienz zu diskutieren und grenzüberschreitende Kooperationen zu fördern. Die enge Verzahnung von Wirtschaft und Politik wurde insbesondere durch den intensiven Austausch zwischen Vertretern aus Europa, Asien und Afrika sichtbar. Im Mittelpunkt stand die Bedeutung des Tourismus als Motor für wirtschaftliches Wachstum entlang der gesamten Wertschöpfungskette – insbesondere in Schwellenländern. Besondere Aufmerksamkeit galt Förderprogrammen und Initiativen, die auf die Weiterentwicklung nachhaltiger und sozial verantwortlicher Tourismuskonzepte abzielen.

Bei der Eröffnung der ITB Berlin 2025 hatte Regierenden Bürgermeister von Berlin Kai Wegner (CDU) die Stände der folgenden Länder besucht und small Talks mit den Vertretern dieser Länder geführt:

  1. Albanien (Gastland der ITB Berlin 2025)
  2. Kasachstan
  3. Ukraine
  4. Spanien
  5. Schweiz
  6. China
  7. Israel
  8. Marokko
  9. Mexiko
  10. Ägypten
  11. Indien

Am Rande der Presse-Tour bei der Eröffnung der ITB Berlin 2025 hatte die Berliner Kriminalitätszeitung (BKZ) die Gelegenheit, das folgende kurze Interview mit dem Regierenden Bürgermeister von Berlin Kai Wegner (CDU) zu führen.

BKZ: Was erwartet Berlin 2025 in der Tourismusbranche?

Wegner: Wir wollen, dass unsere Tourismuszahlen weiter steigen. Wir haben 30 Millionen Übernachtungen wieder geschafft –  das ist vor Corona-Niveau –  und wir wollen, dass die Zahlen weiter hoch gehen. Tourismus ist wichtig für die wirtschaftliche Entwicklung, Tourismus bringt Menschen zusammen, dass Menschen sich verstehen, kennen lernen, andere Kulturen auch kennen lernen. Zu Zeiten von Verunsicherung, Krisen und Kriegen, glaube ich, sehr, sehr wichtig. Und Berlin profitiert natürlich ganz maßgeblich auch von dem Tourismus, was Arbeitsplätze, Hotellerie, Gastronomie in unseren Kultureinrichtungen und vielen anderen Bereichen angeht. Und was ich erwarte, ist das Berlin weiterhin attraktiv bleibt für Touristen. Und wir arbeiten daran, dass Berlin noch leichter zu erreichen ist. Wir wollen mehr Menschen in die Stadt locken, auch über unseren Flughafen, über den BER. Der ist gut, der funktioniert, der ist attraktiv. Wir brauchen aber noch mehr Fluggesellschaften, die den BER anfliegen, und daran arbeiten wir. Die Berliner Landesregierung setzt auf Flugverkehr. Wir wollen Flugverkehr, das ist ein Unterschied zu vielen anderen Regionen. Und deswegen bin ich auch optimistisch, dass uns das dieses Jahr gelingen wird. 

BKZ: Hatte die transatlantische politische Situation einen Einfluss auf die Tourismusbranche in Berlin?

Wegner: Ja, ich glaube, das hatte auf viele Bereiche einen Einfluss. Es gab immer eine feste transatlantische Partnerschaft. Es gab ein Grundvertrauen zwischen Europa und den Vereinigten Staaten und dieses Grundvertrauen ist schon ein Stück weit erschüttert. Ich kann aber nur appellieren an alle Beteiligten: Wir brauchen einander, Amerika, Europa. Wir haben eine Wertegemeinschaft und eigentlich hatten wir immer auch gleiche Werte. Und ich glaube, die zu leben gemeinsam, ist wichtig. Und deswegen auch mein Appell an die amerikanische Regierung, an den Präsidenten, hier wieder auch zu unseren Werten zurückzukehren, dass wir diese Werte gemeinsam leben und die transatlantische Partnerschaft weiter bestehen bleibt.  

Das Interview wurde von Mag. phil. Nader Mohamed geführt
und von Kirsten Mische verschriftet

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