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11/02/2025
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„NIEDERÖSTERREICH – ERFOLGREICH IN DER WELT“

S.E. Dr. Michael Linhart, der österreichische Botschafter in Berlin

Die Österreichische Botschaft Berlin und die Niederösterreichische Landesregierung haben eine Veranstaltung zum Thema „NIEDERÖSTERREICH – ERFOLGREICH IN DER WELT“ organisiert. Zahlreiche in Deutschland lebende Niederösterreicher und andere Gäste waren anwesend, darunter:

Frau Uli Aigner (OMZB-One Million Zentrale Berlin)

https://www.one-million.berlin

Frau Christine Weissbarth

Frau Margrit Manz

https://magazin.ctour.de/author/margrit-manz

Herr Guido Mathes, Dozent und Seminarleiter bei der politischen Bildung der deutschen Bundeswehr

Herr Urs Unkauf: der Bundesgeschäftsführer des Bundesverbandes für Wirtschaftsförderung und Außenwirtschaft (BWA) e.V. Global Economic  Network

https://www.bwa-deutschland.com/bundesgeschaeftsfuehrung

Frau Katharina Schwarz (Revelle), niederösterreichische Sängerin und Texterin

https://www.revellerevelle.com

Der österreichische Botschafter in Berlin S.E. Dr. Michael Linhart betonte in seiner Begrüßungsrede die engen bilateralen Beziehungen zwischen Deutschland und Österreich und bezeichnete Deutschland als einen wichtigen Nachbar. Er fügte hinzu, dass Deutschland für Österreich der Exporteur Nummer eins sei, wobei Österreich 30% seiner Importe aus Deutschland beziehe. Von Italien bekomme Österreich 12%, von den USA 8% und von der Schweiz nur 7%. Die Stärke der Beziehung zwischen den beiden Ländern liege nicht nur in der Wirtschaft, sondern in der Kultur, der Sprache und den 330 gemeinsamen Kulturprojekten. 50% der im Ausland lebenden Österreicher haben ihren Wohnsitz in Deutschland, das sind ca. 260.000 Personen. 160.000 von ihnen leben in Bayern und Baden-Württemberg. Österreich habe in Deutschland 11 Honorarkonsuln und 35 Vereine.

https://www.bmeia.gv.at/oeb-berlin/ueber-uns/das-botschaftsteam

Frau Johanna Mikl-Leitner, die Landeshauptfrau (Ministerpräsidentin) von Niederösterreich, hieß alle Gäste herzlich willkommen und lud sie ein, am 15.11.2024 zu Besuch nach Niederösterreich zu kommen. 

https://www.noe.gv.at/noe/Landesregierung/Mag_Johanna_Mikl_Leitner.html

Herr Werner Götz, der Präsident des Weltbundes der Auslandösterreicher, erklärte den Gästen die Gliederung des Bundeslandes Niederösterreich, wobei er sagte, dass zwei Viertel  – nämlich das Waldviertel und das Weinviertel – auf der nördlichen Seite der Donau liegen und das Industrieviertel und das Mostviertel auf der südlichen Seite der Donau. Dazu kommt die Wiener Neustadt als zweitgrößte Stadt Niederösterreichs nach der Landeshauptstadt St. Pölten, die im Industrieviertel liegt und die Theresianische Militärakademie beheimatet, die 1751 gegründet wurde. St. Pölten ist seit 1986 Landeshauptstadt von Niederösterreich. Die Einwohnerzahl Niederösterreichs beträgt 850.000 Einwohner, davon 12% Einwohner mit Einwanderungshintergrund. Nach der „Ostarrichi-Urkunde“ aus dem Jahr 996, die die erste urkundliche Erwähnung des Namens Österreich enthält, hatte Österreich 1996 sein 1000jähriges Jubiläum. Im Ausland leben 610.000 Österreicher. In Niederösterreich gibt es das zweitbeste Trinkwasser der Welt.

Herr Ewald König, der Leiter des Korrespondentencafés, hielt einen Vortrag über seine journalistische Tätigkeit in den beiden deutschen Staaten und über seine Wohnung in der Leipziger Str. als Voraussetzung für die Akkreditierung in der DDR. Er war der Redakteur der österreichischen Zeitung DIE PRESSE (zunächst in Wien, ab 1985 Deutschland-Korrespondent in Bonn und Berlin) und der einzige Korrespondent, der sowohl in der BRD als auch in der DDR akkreditiert war. Er erinnerte an sich als jungen Journalisten, den man auf der ersten Seite der DDR-Zeitung NEUES DEUTSCHLAND sehen konnte.

Am 21. Dezember 1972 nahmen Österreich und Schweden als zweites und drittes westliches Land (nach der Schweiz) diplomatische Beziehungen zur DDR auf, dazu kamen 1973 die Beziehungen zu Japan.

Die DDR war ein Arbeiterparadies für die Handwerker aus Schweden, Österreich und Japan, die auf Montage in Ostdeutschland arbeiteten und Stahlwerke, Interhotels und Kaufhäuser hochzogen. Viele leben noch immer in Berlin. Einige wurden richtig kriminell und einige erfolgreiche Geschäftsleute. Ein gutes Beispiel für einen erfolgreichen Geschäftsmann ist der Austro-Berliner Elektrotechniker Hans Wagner, der als Gast zur Veranstaltung „NIEDERÖSTERREICH – ERFOLGREICH IN DER WELT“ eingeladen war. Hans Wagner (Jahrgang 1958), heute Inhaber eines kleinen, erfolgreichen Elektrounternehmens in Westberlin, hat in seiner Heimat im niederösterreichischen Mostviertel beim Landsteiner Elektriker gelernt. Allein von Landsteiner arbeiteten mehr als zwanzig Elektriker in der DDR. Dazu kamen weitere Handwerker von weiteren Firmen.

https://www.landsteiner.at

Schwedische und österreichische Firmen, aber auch japanische Konzerne errichteten Stahlwerke und Interhotels, Kaufhäuser und Tankstellen sowie das Internationale Handelszentrum (IHZ) am Bahnhof Friedrichstraße.

https://www.kajima.co.jp/english

Die österreichischen Handwerker kamen fast alle aus dem Mostviertel in Niederösterreich. Landsteiner war unter anderem für die Elektroinstallationen des 25-stöckigen IHZ am Bahnhof Friedrichstraße zuständig, das die japanische Kajima-Corporation aufgezogen hatte. Außerdem lieferte Landsteiner die Zapfsäulen an 34 DDR-Tankstellen.

Ihr Gehalt der bekamen die Niederösterreicher nicht in die DDR überwiesen, sondern direkt aufs heimische Konto. Aber zum Leben in der DDR erhielten sie eine „Auslöse“, eine Art Auslandszulage, in der Höhe von 1.000 D-Mark, heute rund 500 Euro. Das war unglaublich viel Geld für die jungen Männer, errst recht, wenn sie die Devisen in Ost-Mark eintauschten. Manchmal war der Umtauschkurs auf dem Schwarzmarkt so gut, dass sie für die 1.000 DM „Auslöse“ eines Monats sogar 12.000 Ost-Mark bekamen – abgesehen vom Gehalt in der Heimat. Die richtig kriminellen unter den österreichischen Handwerkern waren diejenigen, die auf Westberliner Seite gerne das Spielcasino (damals im Europa Center neben der Gedächtniskirche) besuchten, ihr Geld auf dem Schwarzmarkt wechselten, damit spielten und alles bis auf die letzten Münzen verloren, mit denen sie nach Österreich telefonierten, um dort um weiteres Geld zu betteln.

Herr Ewald König zeigte in seinem Vortrag eine Folie über seine folgenden Publikationen:

Menschen, Mauer, Mythen – Deutsch-deutsche Notizen eines Wiener Korrespondenten, Halle 2013.

Kohls Einheit unter drei – Weitere deutsch-deutsche Notizen eines Wiener Korrespondenten, Halle 2014.

Merkels Welt zur Wendezeit – Weitere deutsch-deutsche Notizen eines Wiener Korrespondenten, Halle 2015.

Die DDR und der Rest der Welt – Außenbeziehungen zur Wendezeit. Notizen eines Wiener Korrespondenten, Halle 2019. ISBN 978-3-96311-205-8.

https://korrespondenten.com/korrespondenten-cafe

Frau Theresa Edtstadler-Kulhanek istGeschäftsführerin des „Europa-Forum Wachau“, ein 1995 eingeführtes europapolitisches Forum im Stift Göttweig in Furth bei Göttweig im Bezirk Krems-Land in Niederösterreich. Veranstaltet wird es vom Verein Europa-Forum Wachau unter dessen Präsident Martin Eichtinger und der Geschäftsführerin Theresa Edtstadler-Kulhanek.

Die Berliner Kriminalitätszeitung (BKZ)

hatte die Möglichkeit das folgende Interview mit Frau Edtstadler-Kulhanek zu führen:

BKZ: Guten Abend! Wer sind Sie und was machen Sie heute hier?

Edtstadler-Kulhanek: Grüß Gott, mein Name ist Theresa Edtstadler-Kulhanek. Ich bin die Geschäftsführerin vom Europa-Forum Wachau, das liegt in Niederösterreich, und bin heute hier in der Botschaft von Österreich in Berlin, um dieses Forum vorzustellen.

BKZ: Was gibt es Besonderes bei diesem Forum, was machen Sie dort, was organisieren Sie dort?

Edtstadler-Kulhanek: Es ist eine Dreitages-Thinktank-Veranstaltung, wo wir Politik, Wirtschaft und Wissenschaft und die Medien zusammenbringen, um gemeinsam Europa voranzudenken. Jedes Jahr suchen wir uns ein Generalthema aus, haben aber immer die Megatrends „Gesundheit“, „Konnektivität“, „New Work“ besonders bei den Thinktank-Veranstaltungen vor Ort. Und was vielleicht bei uns besonders ist: Wir laden auch sehr stark die Politik dazu ein. Das Bundeskanzleramt in Österreich, wie auch das Außenministerium, wie auch das Land Niederösterreich sind unsere strategischen Partner. Und wir haben ganz Europa bei unserem Forum. Letztes Jahr haben wir eine Rede von Theresa May hören dürfen kurz vor den Wahlen in England. Vor zwei Jahren war Giorgia Meloni bei uns und hat über Sicherheitsthemen in Europa gesprochen. Das Thema „Sicherheit“ generell ist ein sehr wichtiges Thema, das bei unserem Europa-Forum auch immer besprochen wird, nicht nur unter dem Aspekt der Politik, sondern auch unter dem Aspekt der Wirtschaft und was sie auch dazu leisten kann. 2024 beispielsweise hatten wir einen Schwerpunkt zum Thema „Luft- und Raumfahrt“ und wie man weiß, ist auch das Dazwischen, zwischen Luft- und Raumfahrt, diese kleine Atmosphäre, für unsere Sicherheit auch ganz besonders, wenn es um Satelliten geht. Und hier muss sich Europa durchaus stark positionieren, um nicht den Anschluss zwischen Amerika und China zu verpassen – auch das wurde diskutiert. Und das ist unser Anliegen: Wirtschaft, Politik und Gesellschaft zusammenzubringen und bei den diversen Themen alle mitsprechen lassen.

BKZ: Was kann man sich unter Europa-Forum vorstellen? Ist das eine Kaserne, die Sie dann umgewandelt haben in einen Konferenzraum, oder wie sieht das aus? Wie ist die Infrastruktur für die Thinktanks dort?

Edtstadler-Kulhanek: Wir haben einen besonderen Schwerpunkt. Wir sind im Weltkulturerbe und im UNESCO-Weltkulturerbe in der Wachau und wir bespielen mehr oder weniger die gesamte Wachau. Schwerpunkt ist bei uns bei den politischen Themen das Stift Göttweig. Wir bauen auf ein altes Fundament und wollen auf diesem alten Fundament Europa weiterdenken lassen und das durchaus modern. Darum bauen wir ein modernes Setting in dieses altwürdige Gebäude, um dieses Spannungsfeld zwischen dem altwürdigen Europa und der modernen Zukunft auch bildlich darzustellen. Aber nicht nur das: Wir arbeiten zusammen mit dem Campus Krems, das ist ein Campus, der in Krems liegt, am Fuße des Göttweiger Bergs. Nur die Donau trennt diese zwei Locations. Und dieser Campus ist insofern besonders, weil er 1995 gegründet worden ist, mit dem Beitritt Österreichs zur Europäischen Union. Niederösterreich hatte davor keinen eigenen Campus und keine eigene Hochschule und mit dem Beitritt Österreichs zur Europäischen Union haben wir gesagt: Auch die Wissenschaft spielt eine Relevanz in der Zukunft. Und es ist ein wunderbarer Campus entstanden, ein ganz modernes Konferenz-Setting gemeinsam mit den drei Hochschulen vor Ort. Und ein kleines Zuckerl obendrauf: Jedes Jahr gibt es auch eine Donauschifffahrt, wo wir mit dem Schiff flussaufwärts und flussabwärts fahren, denn die Donau ist der einzige Fluss, der von Westen nach Osten fließt in Europa, ein alter Handelsfluss und für uns sehr relevant, denn auch die Bewegung Europas, ja… wir sind davon überzeugt als Europa-Forum Wachau, dass die Eingliederung der osteuropäischen Staaten einerseits das Richtige war und die Westbalkanländer auch noch zu unserer Familie dazukommen sollten.

BKZ: Vielen Dank für Ihre Zeit.

Der letzte Redner war Dr. Simon Orten, derLeiter der Abteilung Internationale und Europäische Angelegenheiten des Amtes der niederösterreichischen Landesregierung. Er gab Einblicke in das Europa-Forum Wachau und die laufenden Initiativen der niederösterreichischen Landesregierung und lud die Gäste ein, das Europa-Forum Wachau zu besuchen und es selber zu erleben.

https://www.noel.gv.at/noe/Simon_Ortner_zum_Leiter_der_Abteilung_Internationale_und_.html

Foto Copyright: https://www.europaforum.at/

Foto Copyright: https://www.europaforum.at/

Die Ministerpräsidentin von niederösterreich Johanna Mikl-Leitner Foto Copyright: Philipp Monihart

geschrieben von Mag. phil. Nader Mohamed
revidiert von Kirsten Mische

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