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27/07/2024
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Vorstellung eines Wirtschaftsprogramms für Klima & Zukunft in Deutschland in BPK

Siegfried Russwurm, Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie e. V. (BDI)

Jens Burchardt, Klimaexperte und Co-Autor der Studie, Partner bei der Boston Consulting Group (BCG)

BKZ:  Bei jeder Transformation gibt es Gewinner und Verlierer. Wie sieht es für Deutschland aus also ich habe es so verstanden von Ihnen beiden das die Wirtschaft sehr viel machen muss, sodass alles wie es ist, bleibt. Gibt es Möglichkeiten das Deutschland auch Gewinn erzielen kann, wenn alle ihre Hausaufgaben gemacht hat? Und der zweite Teil der Frage ist, die Arbeitsplätze bei irgendein Versäumnis gehen verloren? Haben Sie Berechnungsmodule oder wie macht man das?

Burchard: Also gerade letzteres haben wir jetzt nicht berechnet. Wir haben in der ersten Studie vor vier Jahren berechnet was es Volkswirtschaftlich bedeutet, wenn Deutschland ein Programm umsetzt was die damaligen Klimaziele erreicht hätte, und damals war das Ergebnis das das für Deutschland tendenziell eher neutrale bis eher leicht positive  Volkswirtschaftliche Wirkung hat und zwar weil wir einerseits natürlich unglaublich viel investieren und Investitionen sind für eine Volkswirtschaft erstmal nichts schlechtes B wir ersetzen strukturell den Konsum von fossilen Energieträgern die wir heute fast ausschließlich importieren, das ist schlecht für die Volkswirtschaft durch Kapitalgüter die wir zum viel größeren Teil in Deutschland produzieren und in einem Land wie Deutschland in dem fast alle fossilen Energieträger importiert werden und in dem Kapital extrem wenig kostet  ist es Volkswirtschaftlich mehr eine Chance als ein Risiko das heißt die Netto Wirkung auf Beschäftigung auf wirtschaftliches Wachstum von so einer Transformation sollte in einem Land wie Deutschland positiv sein. Das gilt, wenn man sie richtig umsetzt und zum richtigen Umsetzen gehört, das die Sektoren für die diese Chancenerzählung nicht gilt, und die gibt’s das ist für Emission-intensive Industrien natürliche ein unglaubliches Risiko ein Stahlunternehmen von einem Hochofen auf Wasserstoff direkt Reduktion umstellt dann steigen Produktionskosten um 50 Prozent. Es kann sein das der Markt das bezahlt, aber kann auch sein das er es nicht tut. Das heißt natürlich ist das ein Risiko und natürlich müssen wir an den Stellen unserer Volkswirtschaft wo dieses Risiko besteht müssen wir unterstützen müssen wir ausgleichen. Die gute Nachricht ist, weil es insgesamt positiv ist nicht so große Teile unserer Volkswirtschaft betrifft können wir uns das leisten aber wir müssen es halt auch tun was trotzdem passieren wird da kommen wir nicht drumherum das es natürlich auch in der  Transformation wie in jeder am Ende Verlierer geben wird wenn die Kohleverstromung ausläuft können wir versuchen in den betroffenen Regionen Ersatz an Wertschöpfung zu schaffen aber das wird den Leuten die heute in der Kohlewirtschschaft arbeiten aber natürlich nicht zwangsläufig helfen und zu einer fairen Transformation gehört auch das man sich um die kümmert die davon  betroffen sind.

Russwurm: Wenn wir das in einem Volkswirtschaftlichen Rahmen setzen, dann ist für Deutschland ganz entscheiden das es als Exportland weiter erfolgreich bleibt. Das muss uns gelingen und über diesen Weg traue ich mich auch mit aller Vorsicht eine Quantifizierung in Deutschland hängen elf Millionen Arbeitsplätze am Export. Und jetzt können wir trefflich darüber reden wieviel des Exportes wir sichern wieviel wir vielleicht steigern können durch Technologien, die für andere Länder andere Regionen attraktiv sind oder in wie vielen Sektoren unserer Industrie wir in globalen Geschäften wir nicht mehr Wettbewerbsfähig sind anteilig Volumen verlieren unseres Exports und damit auch Arbeitsplätze verlieren. Das ist der Volkswirtschaftliche Rahmen individuell gilt genau was Herr Burchard gesagt hat die Volkswirtschaftliche Rechnung ist für die einzelne Betroffene den einzelnen Betroffenen ein schwacher Trost dort müssen wir Gesamtgesellschaftlich dann auch Ausgleichsmechanismen suchen

BKZ: Wie zufrieden sind Sie mit dem Wissenschaftsstandort Deutschland, die Universitäten die Forschung, helfen Sie Ihnen dabei, oder finden Sie es ist nicht das Niveau was sie erwarten?

Russwurm: Das ist ganz sicher nicht unser Problem, also der Wissenschaftsstandort Deutschland der Forschungsstandort Deutschland ist exzellent wo wir Verbesserungspotenzial haben ist im Transfer, der wissenschaftlichen Erkenntnisse in die Industrielle Anbindung in die Skalierung wir müssen aus den Reallaboren und Pilotanwendungen in die Großflächige Implementierung gehen deswegen argumentieren wir ja die Technologien die wir bis 2030 brauchen die müssen heute in Anführungszeichen erfunden sein die gibt es sie sind nicht alle Großtechnisch bereits installiert das ist der wesentliche Schritt es mangelt uns nicht an klugen Köpfen in der Forschung von Basistechnologien.

Burchard: Ja, das sehen wir genauso. Wir haben in unseren Augen kein Technologieproblem, kein Erkenntnisproblem. Die Technologien, um unser Ziel vor allem 2030 zu erreichen die sind alle heute da. Wir haben ein Umsetzungsproblem, um Stammesregulierung jetzt schon deutlich umfangreicher zu unterstützen das zu lösen

Interview geführt von Mag. phil. Nader Mohamed
verschriftet von Tilo Nottebrock

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