Albert Stegemann:
Seit 2013 Mitglied des Deutschen Bundestages
Seit Januar 2018 ist er Vorsitzender der Arbeitsgruppe für Ernährung und Landwirtschaft der CDU/CSU-Bundestagsfraktion
BKZ: Guten Morgen, wer sind Sie und warum sind Sie da?
Stegemann: Mein Name ist Albert Stegemann, ich bin 45 Jahre alt, bin Mitglied der CDU/CSU-Bundestagsfraktion im Deutschen Bundestag und ich bin heute als Vertreter des Stephanuskreises bei diesem tollen Termin dabei.
BKZ: Wo sind Sie geboren und wann?
Stegemann: Ich bin am 9. März 1976 in Nordhorn geboren. Nordhorn ist ’ne kleine Stadt im Westen der Bundesrepublik Deutschland.
BKZ: In welchem Bundesland?
Stegemann: In Niedersachsen.
BKZ: Wo sind Sie zur Schule gegangen, Grundschule, Gymnasium…?
Stegemann: Also ich war erst bei mir im Dorf, dann war ich auf der Realschule…
BKZ: Was für ein Dorf ist das?
Stegemann: Das ist in Ringe, ein kleines Dorf in Niedersachsen, und dann von Ringe ging es dann weiter auf der Realschule in Emlichheim, dann habe ich verschiedene Schulen in Nordhorn und meine landwirtschaftliche Lehre gemacht und dann habe ich den Meisterkurs zum staatlich geprüften Landwirtschaftsmeister absolviert und hab’ das Unternehmen meines Vaters übernommen.
BKZ: Und wie viele Geschwister haben Sie?
Stegemann: Ich hab’ drei Schwestern, drei ältere Schwestern, ich bin der Jüngste. Wahrscheinlich hab’ ich dadurch auch ein gewisses Maß an diplomatisches Fingerspitzengefühl gelernt. Wenn man drei ältere Schwestern hat, dann muss man sich als jüngster Sohn einigermaßen durchsetzen können.
BKZ: Zu welcher Partei gehören Sie, Sie haben das nicht gesagt, oder doch?
Stegemann: Nein, ich gehöre zur CDU, das kann ich gerne noch mal ergänzen, genau.
BKZ: Und ist das eine CDU-Familie, ist das eine Tradition, oder sind Sie der Einzige, der in Richtung CDU geht?
Stegemann: Nein, also wir können… Die CDU ist natürlich ’ne christliche Partei, auf der andere Seite natürlich auch ’ne konservative Partei. Auf dem Lande, da wo ich herkomm’, ich bin auf dem Land geboren, dort wählt man halt ganz überwiegend christdemokratisch. Mein Vater war auch schon Politiker, mein Vater war auch Christdemokrat und ich bin aus voller Überzeugung… ich bin christdemokratisch erzogen worden.
BKZ: Mögen Sie Tiere?
Stegemann: Ich bin ja … ich hab’ ja ein landwirtschaftliches Unternehmen, ich hab’ Milchkühe, 650 Milchkühe und auch das Jungvieh dazu, also von daher, wenn ich keine Tiere mögen würde, dann wär’ das sehr, sehr schwierig für mich.
BKZ: Kommen wir zu Ihrer Jugendzeit. Also welche Rolle spielte die Kirche in Ihrer Jugendzeit, hatten Sie ehrenamtliche Tätigkeiten in der Kirche? Erzählen Sie mal!
Stegemann: Natürlich. Ich würde wirklich sagen, dass meine Zeit, in der ich wirklich politisiert wurde, tatsächlich auch in der kirchlichen Jugend zu finden ist. Sie hatten damals Jugendvereine, in denen wir uns dann immer zusammengesetzt haben, das war am Freitagabend. Bevor wir feiern gingen, haben wir dann Bibeltexte bearbeitet und haben darüber diskutiert und sie dann auch in die heutige Zeit transferiert, um die Bedeutung für heute auszudiskutieren und ein Stückchen weit hat mich das politisiert und da hat vieles angefangen, ja.
BKZ: Haben Sie Sport getrieben oder welchen Sport mögen Sie?
Stegemann: Ja, ich hab’ auch Sport getrieben, also ich hab’ mal Basketball gespielt, aber nur relativ kurz, seitdem bin ich Schwimmer. Ich schwimme nach wie vor um die acht bis zehn Kilometer die Woche.
BKZ: Sie haben den Stephanuskreis erwähnt, was ist das?
Stegemann: Der Stephanuskreis … also ich bin ja Mitglied des Deutschen Bundestags, dort arbeiten wir seit 2013. Dort arbeiten wir in Bundestagsfraktionen zusammen, wir als Christdemokraten arbeiten dort natürlich in der CDU/CSU-Bundestagsfraktion und dort gibt’s quasi ’ne Unergruppe, die heißt Stephanuskreis und da kommen alle CDU-Leute zusammen, die sich dafür einsetzen, dass Christenverfolgung in der Welt, ja.. gemaßregelt wird und dass man… wir setzen uns alle auch für Religionsfreiheit ein, also natürlich auch für die Christen, aber auch für alle anderen verfolgten Religionen.
BKZ: Wer war oder ist der Chef von diesem Stephanuskreis?
Stegemann: Heribert Hirte ist der Chef der letzten Legislatur gewesen, aber ich glaube, man kann den Stephanuskreis nicht erwähnen, ohne auch Volker Kauder zu nennen. Volker Kauder war der vorherige Fraktionsvorsitzende und dem war das Thema so wichtig, dass er gesagt hat: „Wir brauchen eine eigene soziologische Gruppe in der Fraktion, die sich mit diesem Thema auseinandersetzt“, also deswegen beides ganz wichtige Namen, aber Volker Kauder ist sowas wie der … wie der Geistesvater des Stephanus-Kreises und der wirklich keine Gelegenheit. auch bei anderen Themen immer wieder das Thema Religionsfreiheit in den Vordergrund stellt.
BKZ: Was macht die CDU für die Christen? Also ich höre, die CDU hat vom Christentum nur den Buchstaben „C“.
Stegemann: Na ja, Also man muss ja schon unterscheiden, ich würde gar nicht sagen, dass die CDU eine theologische Partei ist, darum geht es nicht. Sondern die theologische… es geht um das christliche Menschenbild, es geht darum, dass wir ’ne Vorstellung darüber entwickeln, wie wir als Menschen zusammenleben wollen und das heißt nicht, dass Christen an dieser Stelle besser sind als andere Menschen, keineswegs, sondern es ist halt unser Modell, dass wir jedem mit Respekt begegnen, dass die Würde des Menschen unantastbar ist, unabhängig auch seiner Religion, seiner Herkunft, seiner Hautfarbe, seiner sexuellen Neigung, was auch immer, da sagen wir, alle Menschen sind vor Gott und vor dem Gesetz gleich und diese Überzeugung eint uns. Also nochmal, es geht hier nicht um eine theologische Partei, sondern es geht um ein Modell, wir wir unser Zusammenleben uns vorstellen
BKZ: Also, ich habe gelesen, dass Sie ein reicher Mann sind. Sie haben geredet von, ich weiß nicht, 100e Kühen oder so, also, Sie sind einer der Top-Verdiener unter den Bundestagsabgeordneten. Gibt es bei Ihnen auch Spenden- oder caritative Tätigkeiten oder sind Sie geizig?
Stegemann: Also, sagen wir mal so, das ist etwas …
BKZ: In Richtung Christen… also, welche Richtung ist egal, aber was können Sie mir sagen?
Stegemann: Also, ich kann Ihnen erstmal sagen, dass die Angaben, die Sie dort gefunden haben und mit denen ich ja immer konfrontiert werde, da reden wir über Umsatzerlöse, also das ist das Geld, das ich einnehme. Ich muss davon ja noch viele Kosten bezahlen. Also das geht keineswegs um reinen Gewinn, das nur nebenbei. Aber nichtsdestotrotz übernehme ich natürlich auch Verantwortung, mit dem Betrieb, mit einem Unternehmen, das man erbt, erbt man am Ende… – ich habe es noch nicht geerbt, mein Vater lebt noch, aber er hat es mir früh überschrieben, das Unternehmen – erbt man natürlich auch ’ne soziale Verantwortung und dieser sozialen Verantwortung komme ich natürlich auch im Rahmen meiner Möglichkeiten nach.
BKZ: Ist das regional, Ihre Karitative Tätigkeit? in Regionen in Niedersachsen, oder im Landkreis oder sowas?
Stegemann: Also, da gibt es …
BKZ: Ihre Kollegen haben Projekte mitfinanziert oder ein bisschen beigetragen…
Stegemann: Also es gibt dort verschiedenste Spendenzugänge, aber darüber möchte ich nicht näher reden, das ist, also…
BKZ: Aber machen Sie das?
Stegemann: Selbstverständlich, aber alles im Rahmen dessen, was mir gut möglich ist.
BKZ: Okay, dankeschön, vielen Dank für Ihre Zeit.
Interview geführt von Mag. phil. Nader Mohamed
verschriftet von Kirsten Mische