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09/04/2025
HomeBerlinManja Schüle (SPD) kritisiert die täglichen irren Ankündigungen eines rechtskräftig verurteilten Straftäters, eines Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika

Manja Schüle (SPD) kritisiert die täglichen irren Ankündigungen eines rechtskräftig verurteilten Straftäters, eines Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika

In ihrer Rede der Midissage der Ausstellung „WHEN WE WOKE UP IT WAS WAR“ im Haus der Frauen, Alter Markt 6 in Potsdam, die das Leid vor dem Krieg geflüchteter ukrainischer Frauen fotografisch abbildet, sprach am April 4, 2025, um 18:00 Uhr Dr. Manja Schüle, die Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg einfühlsam über die Situation dieser Opfergruppe, sie kritisierte auch die täglichen irren Ankündigungen von Trump.

Es gab auch ein Abendessen auf Spendenbasis von der Kosmoskantine vor Ort. Kosmoskantine ist ein wöchentlicher Mittagstisch mit vegetarischer Küche von aus der Ukraine geflüchteten Köchinnen seit März 2022 für Begegnung, Integration, Spendensammlung für Ukraine, diese Kantine wird von Angela Rota aus dem Rechenzentrum Potsdam geleitet.

Die Veranstaltung wurde von Jenny Pöller moderiert.  

Die Rede der Ministerin:

Wenn bei Ausbruch eines Krieges die Männer an die Front müssten, seien die Frauen einer spezifischen sexualisierten Gewalt ausgesetzt. Neben Gewalt gegen Jungen und junge Männer um sie zu brechen und zu demütigen seien es doch meist weibliche Opfer, die dieses Trauma dann ihr ganzes Leben mit sich trügen, neben den  psychischen Folgen auch körperliche Folgen wie ungewollte Schwangerschaften und Infektionskrankheiten. Verständlicherweise seien also viele Frauen nach dem 24. Februar 2022 geflohen, als Russland die Ukraine angegriffen hat. Über 4 Millionen Menschen, jeder Dritte davon weiblich, sei in die Staaten der Europäischen Union geflohen, viele mit Kindern.

Die Ministerin erzählte von der Ukrainerin Kira Perepelytsia, die kurz nach Ausbruch des Krieges die Flucht antrat und unterwegs den Fotografen Konstantin Börner traf, der dem Konvoi als Fahrer half, wie auch viele andere, sehr unterschiedliche Menschen, jedoch alle mit dem unbedingten Willen zu helfen. Der „Konvoi  Drushba“ sei eines dieser Projekte, die Sachspenden, Geld und Lebensmittel gesammelt hätten und zur slowakisch-ukrainischen Grenze gefahren seien. Dort hätten sie Menschen aufgenommen und sicher nach Potsdam gebracht. Dies werde bis heute fortgeführt, auch wenn der Ukraine-Konflikt inzwischen von anderen Konflikten überlagert werde.

Als Beispiele nannte Dr. Schüle hier den Krieg in Gaza und „die nahezu täglichen irren Ankündigungen eines rechtskräftig verurteilten Straftäters, eines Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika“. Die Diplomatie als alleiniges Mittel zur Beendigung des Krieges wies sie zurück, denn „Putin möchte keinen Frieden. Und deshalb dürfen wir auch nicht nachlassen in der Unterstützung der Ukraine, denn er setzt auf einen Abnutzungskrieg und dem dürfen wir uns nicht unterwerfen“.

Der Krieg bestehe tatsächlich fast ausschließlich aus dem Warten, so wie die Soldaten an der Front auf den nächsten Befehl, den nächsten Einsatz, die nächsten Ausrüstungsgegenstände warteten und vor allem auf Nachrichten ihrer Familien. Und die Geflüchteten in Deutschland und anderswo warteten auf Papiere, auf Anerkennung, auf Zugang zum Arbeitsmarkt, auf Nachrichten von ihren Liebsten und vor allen Dingen auf das Ende des Krieges. Diese psychischen und seelischen Qualen seien nicht sichtbar, liefen aber immer als Hintergrundmotiv mit, von uns in Frieden und Sicherheit Aufgewachsenen nicht so richtig wahrnehmbar.

Die Ausstellung thematisiere nun, wie Frauen in dieser qualvollen Situation hier ihren Kindern und sich selbst eine neue Perspektive geben können, wie sie von Mut und Hoffnung und von Solidarität erzählen, „in einem Land, dessen Sprache sie anfangs nicht richtig konnten, dessen Kultur sie gar nicht kannten, in einem Land, wo ihnen die Menschen fremd sind, hier doch wieder Perspektiven zu entwickeln und sich zuhause zu fühlen, und Zukunft sich nicht nur vorstellen zu können, sondern sie auch mitzugestalten“.

Abschließend hob die Kulturministerin die Arbeit des Autonomen Frauenzentrums hervor, das sich seit 35 Jahren gegen Ausgrenzung und Diskriminierung einsetze.

Die Rede wurde von Mag. phil. Nader Mohamed aufgezeichnet
und von Kirsten Mische verschriftet

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