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09/12/2024
HomeBerlinBeschwerden in Bezirksämtern zum Thema „Tourismus und Lärm“ sind zurückgegangen.

Beschwerden in Bezirksämtern zum Thema „Tourismus und Lärm“ sind zurückgegangen.

Sabine Wendt, die Geschäftsführerin von visitBerlin

Am 15. November 2024 fand im Berliner Ortsteil Schöneberg/Bezirk Tempelhof-Schöneberg am EUREF-Campus (Europäisches Energieforum) um den Gasometer Schöneberg erstmals der „Berlin Tourism & MICE Summit“ statt.

MICE steht für Meetings, Incentives, Conferences, and Exhibitions, heißt auch  „Tagungswirtschaft“ oder „Tagungsindustrie“ (Meetings Industry).

Dieses Jahr war es eine Verbindung zwischen dem Tag des Tourismus und dem Berlin MICE Summit, die bisher jährlich im Wechsel stattgefunden haben, zu einem dialogorientierten Treffen der gesamten Branche. An diesem Tag konnten die Teilnehmer einen Blick in die Zukunft der Tourismusbranche, ihre Herausforderungen und innovative Lösungen dafür werfen. Sie haben gemeinsam mit der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe, dem Berlin Event Network (BEN) e.V., dem DEHOGA Berlin, der IHK Berlin sowie dem visitBerlin Partnerhotels e.V. über neue Perspektiven und Herausforderungen diskutiert, um Ansätze dafür zu finden, das Reiseziel Berlin zu stärken und weiterzuentwickeln. Andere wichtige Ziele der Veranstaltung waren die Vernetzung, die aktive Mitgestaltung und der Wissensaustausch. Es gab bei dieser Veranstaltung Keynotes und Workshops, die sich u.a. mit den folgenden Fragen befassten:

  • Welche Rolle spielen Großveranstaltungen in Berlin in einem idealen 2035?
  • Welche Chancen bieten Großveranstaltungen und wie können sie die Destination Berlin verändern?
  • Wie können wir mitgestalten und als Stadtgesellschaft von Großveranstaltungen profitieren?

Am Rande dieser Veranstaltung hatte die BKZ die Möglichkeit, das folgende Interview mit Frau Sabine Wendt zu führen, der Co-Chefin und Geschäftsführerin von visitBerlin.

Am Rande dieser Veranstaltung hatte die BKZ die Möglichkeit das folgende Interview mit Frau Sabine Wendt, der Co-Chefin und Geschäftsführerin von Visit Berlin zu führen

BKZ: Guten Tag. Wer sind Sie und warum sind Sie heute hier?

Wendt: Mein Name ist Sabine Wendt. Ich bin Geschäftsführerin von visitBerlin und das ist heute eine Veranstaltung, die wir als visitBerlin gemeinsam mit dem Partnerhotel e.V., dem DEHOGA, dem Event Netzwerk, der Stadt und der IHK organisiert haben. Ich bin sozusagen Gastgeberin hier heute.

BKZ: Warum ist diese Veranstaltung wichtig für Berlin oder für die Tourismusbranche in Berlin?

Wendt: Die Veranstaltung ist wichtig, weil Veranstaltungen, Großveranstaltungen, für eine Stadt eine große Rolle spielen beim Thema „Positionierung einer Stadt“. Man kann Inhalte über Veranstaltungen spielen, man kann ein Image einer Stadt prägen. Und wir sind heute hier, und darum ist es wichtig, um mit allen Partnern in der Stadt an dem Thema zu arbeiten und zu vernetzen.

BKZ: Wie kann man Ihrer Meinung nach Berlin attraktiver für die Touristen machen? Welche Punkte kann man verbessern?

Wendt: Ja, beim Thema „Veranstaltungen“, wir reden ja heute hier über das Thema „Veranstaltungen“, da ist es ganz wichtig, über starke Netzwerke Veranstaltungen in die Stadt zu holen, die genau dafür dienen, die Stadt zu positionieren und zu vermarkten. Und das ist das, was wir besser machen wollen oder mit den Partnern zusammen aufbauen wollen.

BKZ: Welche Veranstaltungen können hier mehr Touristen nach Berlin bringen? Welche berühmten, großen Veranstaltungen?

Wendt: Also ich würde jetzt gar nicht in die Zukunft schauen, aber ich kann zurückblicken in dieses Jahr z. B. sagen, wir hatten gerade Jubiläum „35 Jahre Mauerfall“, wir hatten z. B. die Fußball-Europameisterschaft 2024; das sind große Veranstaltungen, die zum einen Gäste in die Stadt bringen, zum anderen aber auch das Image unserer Stadt prägen, und das wären jetzt auch Beispiele für mich für die Zukunft, so einfach dass man ein Gefühl dafür bekommt, welche Art von Veranstaltungen sind es.

BKZ: Wenn Leute aus dem Ausland für diese Art von Veranstaltungen hierherkommen wollen, finden sie keinen guten Flughafen hier in Berlin. Man muss nach München oder Frankfurt fliegen, oder?

Wendt: Nein, da würde ich widersprechen. Ich finde, wir haben einen sehr schönen Flughafen, der von der Infrastruktur her auch gut funktioniert. Und wir sind ganz froh, dass wir diese Anbindung über den BER Flughafen haben. Ich weiß, die Frage zielt sozusagen auf das Thema „Anbindung“ und da haben wir hier heute ja auch schon mit den Partnern darüber diskutiert und gesprochen, das ist genau das Thema, an dem man arbeiten muss, gemeinschaftlich, mehr Airlines, Langstreckenflüge, nach Berlin zu holen. Auch vorhin wurde besprochen und vorgestellt, dass wir genau an dem Thema arbeiten und dass da, und das ist ganz wichtig, auch die Partner in der Stadt, die Unternehmen, die Verbände, mit ins Boot geholt werden. Auch das ist ein Gemeinschaftswerk, sowas muss die Stadt zusammen machen.

BKZ: Das Stadtbild von Berlin ist nicht für alle zufriedenstellend, also manchmal gibt es Ecken, die für eine Metropole nicht so sauber sind, für die drittgrößte Metropole nach London und Paris. Es gibt kritische Ecken hier in Berlin, oder? Unsauberkeit?

Wendt: Es gibt mit Sicherheit in jeder Metropole Ecken, die individuell kritisch gesehen werden. Grundsätzlich muss ich sagen, dass das, was wir in den Befragungen sehen, wenn wir unsere Gäste befragen, eher so ist, dass Themen, die wir als Berliner z. B. kritisch sehen, wie öffentlicher Nahverkehr, wo wir immer sagen „Och, das funktioniert alles nicht“ oder Ähnliches, von unseren Gästen aber ganz positiv gesehen werden. Und wir schauen uns auch das Thema „Sauberkeit“ an. Es ist so, dass es da keine allzugroßen negativen Ausschläge gibt, aber gleichwohl arbeiten wir z. B. mit der Berliner Stadtreinigung zusammen, um das Thema voranzutreiben und zu verbessern, weil das … Auch das ist, nicht…? Tourismus wirkt sich auf eine Stadt aus und da ist es ganz wichtig, mit den anderen Playern zusammenzuarbeiten und mit den Bezirken und der Berliner Stadtreinigung ist die Arbeit sehr eng.

BKZ: Manche finden, Tourismus ist irrelevant, er verursacht Lärm, also die Touristen sind mit ihrem Rollkoffer unterwegs usw. Sie sind nicht zufrieden mit den Touristen, Sie wollen keine Touristen wie in Spanien oder so. Wie ist der Einfluss des Tourismus hier in Berlin? Ist Tourismus gut für Berlin, bringt der etwas für die Wirtschaft, wie sehen Sie diesen wirtschaftlichen Faktor?

Wendt: Ja, also es ist ganz eindeutig so,, dass Tourismus sehr, sehr gut für die Berliner Wirtschaft ist, ein maßgeblicher Wirtschaftsfaktor für die Stadt Berlin. Wir beschäftigen uns schon seit 2012 mit dem Thema, heute genannt Overtourism, was wir in Spanien gesehen haben, z.B. Und ich kann sagen, dass wir dieses Thema, diese Problematik, nicht sehen momentan. Wir sehen, dass die Maßnahmen, die wir ergriffen haben, um dem Thema zu begegnen, effektiv wirken. Wir sehen z. B., dass Beschwerden in Bezirksämtern zum Thema „Tourismus“ oder „Lärm“ zurückgegangen sind. Wir sehen also, dass das, was wir hier tun, der Weg, den wir gehen, Wirkung zeigt. Und auch das, was wir hier heute machen, dieses Einbinden von Partnern z. B. tun wir auch auf der Bürgerschaftsebene, also wir reden… wir sind viel in den Bezirken unterwegs, reden mit den Menschen, machen eine Bevölkerungsumfrage einmal im Jahr und sehen da, dass diese Thematik, wie sie z. B. in Spanien gerade hochkocht, in Berlin nicht zu erwarten ist.

BKZ: Vielen Dank für Ihre Zeit!

Wendt: Danke schön!

Das Interview von Mag. phil. Nader Mohamed geführt
verschriftet von Kirsten Mische

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