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27/07/2024
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Ministerin Nonnemacher zur Corona-Situation im Land Brandenburg

Nader Mohamed (Berliner Kriminalitätszeitung):
Guten Abend, Frau Nonnemacher.

Ursula Nonnemacher (Ministerin für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg):
Guten Abend.

BKZ:
Wie sieht die Corona-Situation im Land Brandenburg aus? Sie sind Landesministerin, Gesundheitsministerin, im Land Brandenburg.

Nonnemacher:
Genau. Ich bin Ministerin für Soziales und für Gesundheit, Verbraucherschutz und für Integration. Großes Ministerium mit vielen Aufgaben. Bei uns ist die Situation noch besser als in Berlin im Moment, also wir haben noch deutlich geringere Infektionsraten. Wir liegen heute mit der sogenannten 7-Tage-Inzidenz bei 23,5, das ist ein großer Unterschied noch zu Berlin. Aber die Zahlen steigen doch jetzt sehr schnell auch bei uns an. Gerade nachdem die Schule jetzt wieder begonnen hat und wir sind auch besorgt, ob des Anstieges. Auch bei uns ist die vierte Welle jetzt zu spüren.

BKZ:
Und wie ist die Situation der Corona-Impfverweigerer und Corona-Leugner bei Ihnen im Land Brandenburg? Das Land Brandenburg ist eine Hochburg der AfD und man kann beide miteinander, vermute ich, assoziieren oder verbinden, oder?

Nonnemacher:
Ja, diese Vermutung kann man haben. Also, wir haben ja, nach wie vor bei den Impfquoten liegen wir ziemlich weit unten im Ranking, gemeinsam mit den anderen ostdeutschen Flächenländern, mit Sachsen, mit Sachsen-Anhalt, mit Thüringen und Brandenburg. Wir haben schlechtere Impfquoten als beispielsweise die Stadtstaaten oder auch vergleichbare westdeutsche Flächenländer. Wir machen auch gute Fortschritte, aber es gibt doch ne ganze Menge Leute, die sagen: „Nein, ich lehne das ab.“ Und vor allen Dingen, wir sind jetzt bei denen, die sagen: „Naja, vielleicht.“ Also, es wird jetzt schwieriger viele Impfungen an den Mann und an die Frau zu kriegen, jetzt wo wir endlich mal viel Impfstoff haben. Die Impfbereitschaft hat doch spürbar nachgelassen.

BKZ:
Und wie ist es mit Impfungen für Kinder und Jugendliche?

Nonnemacher:
Na, da bin ich jetzt erstmal sehr froh, dass die Ständige Impfkommission jetzt die Impfung auch allgemein empfiehlt für die Kinder und Jugendlichen ab 12. Da hatten wir ja viel Verunsicherung in den letzten Wochen. Ich habe es immer empfohlen, dass Familien sich beraten lassen und die Impfmöglichkeiten eben wahrnehmen, aber jetzt geht es einfach besser, weil die STIKO-Empfehlung da ist. Wir bieten an, natürlich die niedergelassenen Ärzte. Wir bieten in unseren Impfzentren auch spezielle Angebote für Familien oder auch für Schulklassen und auch aufsuchende Angebote, wo an die Schulen gegangen wird. Aber das ist bei uns, in nem großen Flächenland sind da die Kommunen natürlich auch in der Pflicht und das kommt drauf an, welcher Kreis da welche Angebote vorhält.

BKZ:
Warum, Frau Ministerin, müssen wir beide jetzt zum Beispiel in öffentlichen Verkehrsmitteln eine Maske tragen, obwohl wir, vermute ich, zwei Mal geimpft sind? Ich bin zum Beispiel zwei Mal geimpft und zwei Wochen sind durch. Bis wann müssen wir die Maske tragen?

Nonnemacher:
Also, das ist ganz klar. Die Maske, das Tragen der Maske im öffentlichen Nahverkehr oder auch im Einzelhandel wird auch weiterhin empfohlen, auch vom RKI.

BKZ:
Bis wann?

Nonnemacher:
Na, solange das Infektionsgeschehen so hoch ist und solange wir so viele Menschen haben, die empfänglich für das Virus sind. Wir schützen ja durch die Maske die anderen, die infiziert werden können. Ich bin auch vollständig geimpft. Ich werde auch regelmäßig getestet bei mir im Ministerium und bin sehr vorsichtig, aber natürlich müssen wir andere schützen und auch geimpfte Personen können sich ja infizieren. Sie werden dann nicht so doll krank, aber sie können ja auch Virus weitergeben. Und ich denke, dass wir an der Maske und an den allgemeinen Hygieneregeln noch länger festhalten müssen.

BKZ:
Aber, ich sehe es so, dass wir geimpft sind und die anderen, die das verweigern, wir tragen die Masken für die anderen, die Verweigerer, oder?

Nonnemacher:
Nein, wir müssen denken Kinder unter 12 können noch nicht geimpft werden. Es gibt auch Menschen, die können nicht geimpft werden und die müssen wir auch schützen. Ich bin für ein solidarisches Miteinander, deshalb bin ich auch fürs Impfen.

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